Burnout fühlt sich nicht an wie eine plötzliche Explosion. Es ist ein schleichender Prozess. Ein langsames Ertrinken in Erwartungen, Pflichten und dem Gefühl, niemals genug zu sein.
Vielleicht kennst du das: Du funktionierst, weil du es musst. Doch innerlich fühlst du dich leer. Du hast alles probiert – Meditation, Sport, Selbsthilfe-Bücher – und doch sitzt die Erschöpfung tief in deinen Knochen.
"Du bist nicht erschöpft, weil du zu wenig getan hast, sondern weil du dich selbst zu oft vergessen hast."
Heute erzähle ich dir die Geschichten von Lisa und Anna. Zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber eines gemeinsam hatten: Sie haben gelernt, nicht nur den Stress zu bewältigen, sondern die Wurzel ihres Burnouts zu verstehen und zu heilen.
Lisa – Die berufstätige Mutter, die sich selbst verloren hat

"Ich habe alles unter Kontrolle." Das war der Satz, den Lisa jahrelang vor sich her sagte. Sie war nicht nur Teamleiterin in einer Versicherung, sondern auch Mutter von zwei Kindern.
Tagsüber jonglierte sie Meetings, Projekte und Kunden. Abends warteten Hausaufgaben, Einkaufen, Abendessen und Wäsche auf sie. Und irgendwo dazwischen war sie selbst. Oder besser gesagt: Sie war es nicht mehr.
Die ersten Anzeichen ignorierte sie. Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Gereiztheit. "Es geht schon", redete sie sich ein. Als ihr Mann sie eines Abends fragte: "Wann hast du das letzte Mal etwas nur für dich getan?", hatte sie keine Antwort. Aber dafür einen Kloss im Hals.
Der wahre Grund ihres Burnouts? Lisa wuchs in einem Haushalt auf, in dem Anerkennung an Leistung gekoppelt war. "Nur wenn du etwas leistest, bist du wertvoll." Das war tief in ihr verankert. Sie konnte nicht einfach ruhen, weil sie sich sonst nutzlos fühlte. Selbst im Urlaub fühlte sie sich schlecht, weil sie nichts "Produktives" tat.
Der Wendepunkt im Coaching Als Lisa ins Coaching kam, war sie skeptisch. "Was soll das bringen? Ich weiss doch, was mein Problem ist." Doch im Coaching erkannte sie etwas Tiefgreifenderes: Nicht der Job, nicht die Familie, sondern ihr innerer Antreiber "Sei fleissig!" hielt sie gefangen.
Durch gezielte Reflexion erkannte sie:
Warum sie es sich nicht erlaubte, Fehler zu machen.
Wie sie sich unbewusst selbst sabotierte.
Welche Überzeugungen aus der Kindheit ihr Leben bis heute bestimmten.
Mit speziellen Techniken wie der Arbeit mit dem inneren Kind und gezielter Nervensystem-Regulation lernte Lisa, sich von diesem Druck zu befreien. "Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich mich nicht mehr schuldig gefühlt, wenn ich einfach nur war."
Heute hat Lisa gelernt, Pausen nicht nur zu akzeptieren, sondern zu lieben. "Ich bin mehr als das, was ich tue. Und das zu fühlen, war meine grösste Befreiung."
Anna – Die Frau, die nie nein sagen konnte

Anna liebte ihren Job in der Pflege. Sie war für andere da, spendete Trost, war eine Stütze in schweren Zeiten.
Doch irgendwann spürte sie: Sie war müde. Nicht nur körperlich, sondern tief in der Seele. Sie nahm jede Schicht an, half Kollegen, sprang ein, wenn Not am Mann war. "Ich konnte nicht nein sagen. Ich wollte niemanden enttäuschen." Und so brannte sie langsam aus.
Der wahre Grund ihres Burnouts?
Anna erkannte: Sie hatte eine tiefe Angst vor Ablehnung. Schon als Kind hatte sie gelernt, dass sie nur geliebt wurde, wenn sie sich um andere kümmerte. "Sei immer für andere da" war ihr innerer Antreiber.
Sie wusste nicht, wie man Grenzen setzt. Weil sie glaubte, dass Liebe und Anerkennung davon abhingen, wie viel sie gab.
Der Wendepunkt im Coaching
Im Coaching lernte Anna, dass Selbstwert nicht von anderen abhängt. Mit speziellen Übungen zur Abgrenzung und der Arbeit mit inneren Dialogen begann sie, neue Glaubenssätze zu entwickeln:
"Ich bin wertvoll, auch wenn ich nicht immer verfügbar bin."
"Nein zu anderen bedeutet Ja zu mir."
"Ich darf Hilfe annehmen."
Das erste Mal in ihrem Leben wagte sie es, eine Schicht abzulehnen. Es fühlte sich ungewohnt an, fast falsch. Aber es war der Beginn einer neuen Beziehung zu sich selbst.
Heute setzt Anna klare Grenzen, ohne schlechtes Gewissen. "Ich bin kein besserer Mensch, nur weil ich mich selbst aufopfere. Aber ich bin ein glücklicherer Mensch, wenn ich gut für mich sorge."
Warum ein Coaching mehr als nur oberflächliche Tipps bietet
Vielleicht hast du dich in Lisa oder Anna wiedererkannt. Vielleicht fragst du dich, warum du trotz aller Ratschläge und Methoden immer wieder an denselben Punkt kommst.
Die Wahrheit ist: Burnout entsteht nicht nur durch Stress. Sondern durch innere Muster, die unbewusst unser Leben steuern.
Im Coaching geht es nicht nur darum, Stress zu reduzieren. Sondern darum, die Wurzeln deines Musters zu verstehen und zu verändern.
Welche tiefen Überzeugungen halten dich gefangen?
Wo sabotierst du dich selbst?
Was brauchst du wirklich, um wieder frei zu atmen?
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